Kirche Warbende
Einbau der WinterkircheDer Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert ist bis in den mit Blendnischen verzierten Ostgiebel in Feldstein ausgeführt. Im Westen ist kein separierter Turmunterbau ausgeführt, weshalb der nach einer Brandzerstörung 1720 errichtete Holzturm direkt auf dem Kirchenschiff sitzt.
Für die Ausstattung bedeutsam sind die fast zeitgleich um 1590 zu datierende Kanzel und der Altar. Während erstere in ihrer plastischen Ausgestaltung gänzlich in den zeitgenössischen Renaissanceformen zutage tritt, sind im Altaraufbau mittelalterliche Schnitzfiguren wiederverwendet worden, die teilweise noch aus der Zeit um 1300 stammen, wobei gleichzeitig eine ergänzende Restaurierung aus dem 19. Jahrhundert zu berücksichtigen ist. Die Sanierung dieses wertvollen Kunstobjektes vollzog sich 2006 weitaus behutsamer. Grundlegend war auch die Sanierung des Turmes 2012 – samt der Uhr und der Läuteanlage, die eine der ältesten Glocken Mecklenburgs (verm. 13. Jh.) erklingen lässt.
Pastor Dirk Fey
2013 konnten durch den Verkauf des Pfarrhauses und die Unterstützung der Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg eine Winterkirche eingebaut werden. Dabei wurde die Westempore zunächst komplett ausgebaut und der darunterliegende Raum neu ummauert. Nach deren Wiedereinbau wurde der Raum durch eine Glastrennwand vom Kirchraum separiert. Der Renaissancealtar und die weitere Ausstattung sind so aus der Winterkirche erlebbar. Mittels Sandstrahltechnik hat der Künstler Andreas Wolff aus Berlin Motive aus den Strukturen der Friedhofsmauer in Warbende in die Gestaltung der Glasflächen einfließen lassen. Einen neuen farbigen Akzent setzte der Künstler mit dem Westfenster in der Winterkirche, das durch eine neue Verputzung auch in der Außenwand hervorsticht. Die Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg unterstützte ebenfalls die Finanzierung der zeitgemäßen künstlerischen Gestaltung.