Gresse
Sanierung des PfarrhausesWährend die Dorfkirche von Gresse im Kern aus einem Fachwerkbau des späten 17. Jahrhunderts besteht, der Ende des 18. Jahrhunderts eine Backsteinerweiterung sowie 1968–70 eine Ummantelung der Fassade erfuhr, stammt das im Ort etwas südlicher gelegene Pfarrhaus aus dem späten 19. Jahrhundert.
Der Klinkerbau mit neogotischen Anklängen zeigte nicht erst nach der Jahrtausendwende zahlreiche Baumängel an der Außenhaut und in den Innenräumen, weshalb er seit 2011 in mehreren Bauabschnitten grundlegend umgestaltet und saniert wird. In der Kirchenregion Boizenburg-Wittenburg gelegen, wurde er im Rahmen der Pfarrhausplanung im alten Kirchenkreis Parchim nach vielen Schwierigkeiten, insbesondere bei der Planung und Finanzierung, in bisher fünf Bauabschnitten saniert und funktional den Bedürfnissen und Bedarfen von Gemeinde, Pfarrwohnsitz sowie Gemeindeverband angepasst.
Pastorin Ina Diesel
Zunächst wurden in den Bauabschnitten 1 und 2 (2012/13) die Dachkonstruktion und Dacheindeckung instandgesetzt sowie Teilbereiche der Wohnung und der Gemeinderäume saniert. In einem 3. Bauabschnitt (2014) wurde nach Fertigstellung der Dachsanierung die Ausführungsplanung für die Sanierung der Pfarrwohnung und der Gemeinderäume erarbeitet. In einem 4. und 5. Bauabschnitt (2015/16) wurden die Gemeinderäume im Erdgeschoss und die Pfarrwohnung fertiggestellt. Neben der energetischen Verbesserung des Gesamtgebäudes kam es zum Anbau einer behindertengerechten Rampe und dem Beginn von Wegebau und Geländeregulierung. Ein Teil der Fenster wurde instandgesetzt. In einem weiteren Bauabschnitt ist zum einen der Ausbau der Gemeinderäume im Dachgeschoss geplant, zum anderen sollen die Fassadensanierung in Teilbereichen vorangetrieben und die restlichen Fenster instandgesetzt werden.
Das Ziel, ein Pfarrhaus mit mehreren Funktionen in einem langen und aufwendigen Sanierungs- und Gestaltungsprozess zu erreichen, wurde gewissermaßen gekrönt mit der künstlerischen Gestaltung eines Fensters im Gemeinderaum. Es steht in direktem Bezug zum Altar und wurde am Ostersonntag 2016 in einem Familiengottesdienst im Gemeindesaal eingeweiht. Die Künstlerin Claudia Krämer-Marloh hat dieses mit „Auferstehung“ betitelte Fenster entworfen und die Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg die Finanzierung übernommen. Durch dieses zwischen Abstraktion und Figürlichkeit changierende Fenster erhielt der Raum ein wirkmächtiges Kunstwerk.