Kirch Stück

Sanierung der Winterkirche
Blick zum Westeingang

Mit der Kirche in Kirch Stück ist ein Zeugnis einer langen Bau- und Ausstattungsgeschichte überliefert, das die Brüche in seiner vermeintlich mittelalterlichen Einheit erst auf den zweiten Blick offenbart. In seinen Proportionen findet der quadratische Backsteinchor im äußerst massiven Westturm einen Widerpart. Während ersterer noch aus dem späten 13. Jahrhundert stammt, lassen sich die Balken im Turmhelm auf das Fälljahr 1458 datieren. Das ursprünglich etwas breitere Kirchenschiff wurde 1857/58 weitgehend erneuert, wovon insbesondere die einheitliche Ausführung der Maßwerkfenster zeugt. Im Inneren wird diese neogotische Neugestaltung in der hölzernen Decke, der Orgelempore und dem Gestühl deutlich. Dem steht der kreuzgewölbte Chor mit mittelalterlichen Glasmalereien und einem ebenso wertvollen Schnitzretabel (um 1430/40) gegenüber. Die geräumige Turmhalle wurde zu DDR-Zeiten als eine Winterkirche hergerichtet, wofür man u. a. eine flache Holzdecke einzog.


„Am Altjahrsabend hatten wir unseren ersten Gottesdienst im Gemeinderaum. 30 Stühle hatten wir aufgestellt, mussten aber noch gut 10 weitere holen. Es wurde zwar eng, alle empfanden es aber als sehr stimmungsvoll und das Raumklima (15 Grad) wurde als angenehm empfunden.“

Gemeindebrief


Sanierter Turm
Sanierte Winterkirche in der Turmhalle, Nordwand

Mit der Gründung des „Fördervereins der Kirche zu Kirch Stück e.V.“ und der Einrichtung eines Plattdeutschen Kirchlichen Zentrums im Jahre 2012 erhielt der Bau ein erweitertes Nutzungskonzept und einen besonderen Fokus für die Renovierungsmaßnahmen. Um die für die Kulturveranstaltungen notwendige Logistik zu schaffen, wurden im Bereich der Winterkirche Toiletten und eine Teeküche eingerichtet. Dabei wurde die Holzdecke entfernt, der Fußboden rollstuhlgerecht ausgeglichen und mit den Voraussetzungen für eine noch zu installierende Heizungsanlage versehen.