Kirche Ankershagen

Altar
Neu gestalteter Altartisch, 2016

Im Außenbau zeigt sich die ins 13. Jahrhundert zurückgehende Feldsteinkirche mit dem eingezogenen, fast quadratischen Chor und vorgelagertem Turm mit barocker Haube durchaus landestypisch. Im Innenraum ergibt sich jedoch ein – insbesondere für die liturgische Praxis – außergewöhnliches Bild: Während der Chor in Gänze von einem Domikalgewölbe überfangen wird, war das Langhaus für eine derartige Konstruktion vermutlich zu breit und gleichzeitig zu schmal, um es in drei Schiffe zu unterteilen. So entschied man sich im 15. Jahrhundert zu einer Zweiteilung, wodurch die Stützpfeiler mittig auf den Triumphbogen des Chores zulaufen. Dieses vermeintliche „Verbauen“ war für die mittelalterliche Trennung von Klerikal- und Laienbereich nicht zwingend ungünstig. Mit der Reformation wurde der Chorraum für die gesamte Gemeinde zugänglich.

Wie Altar und Kanzel in der Frühen Neuzeit gestaltet waren, ist nicht überliefert. Den 1864 einheitlich in neogotischen Formen gestalteten Ausstattungsstücken wurde auch die Taufe aus dem 17. Jahrhundert durch Abbeizen der ursprünglichen Farbe angepasst. Die Kanzel wurde an dem unmittelbar an den Triumphbogen anschließenden Pfeiler errichtet. Im Gegensatz zur eher flächig aufgetragenen Maßwerkgliederung an Kanzelaufgang und -korb besitzt der Schalldeckel in seiner plastischen Fialgliederung durchaus einen „bekrönenden“ Charakter.


„Der Altar in der Kirche Ankershagen wurde aus Anlass der 750-Jahrfeier in einer überfüllten Kirche von Bischof v. Maltzahn neu geweiht. (…) Die zahlreichen Besucher begrüßten fast einstimmig die schöne Gestaltung des Altars aus einer gelungenen Verbindung von alt und neu, Stein und Holz.“

Christoph Ludewig, Kirchengemeinde Möllenhagen-Ankershagen


Kirche Ankershagen: Außenansicht

Der neogotische Altar hat seit den 1990er Jahren mehrfach einen Ortswechsel erfahren. Ursprünglich war er, zusammen mit einem hohen Retabel, das in der Tradition der Historienmalerei die Auferweckung des Lazarus zeigt, direkt im Chor untergebracht. Als dieser den Ausbau zur Winterkirche erfuhr, verlegte man sowohl den Altar, als auch das Retabel im Kirchenschiff an die Seite. Für die liturgische Nutzung wurde ein provisorischer Altar aus gestalteten Ziegelsteinen unmittelbar unter der Kanzel errichtet.

Im Zuge der Innenraumsanierung 2015/16, unterstützt durch die Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg, bei der insbesondere die Winterkirche durch eine neue Verglasung im Bereich des Triumphbogens mehr Transparenz erhielt, wurde der provisorische Altar durch den neogotischen ersetzt. Durch den Sockel und die steinerne Mensa erhält er zunächst eine geschlossene Quaderform. Diese wird zugleich durch die gitterartige hölzerne Maßwerkgliederung wieder aufgebrochen, wobei dieses Wechselspiel durch entsprechende Antependien verstärkt bzw. gemindert werden kann.

Die Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg unterstützte zudem im Jahr 2016 den Ankauf eines Christusbildes eines ortsansässigen Künstlers für die Winterkirche.