Kirchengemeinde Pokrent

Kelch, Patene und Oblatendose
Spätgotischer Kelch und Patene

Der Kirchengemeinde Pokrent war möglich, insgesamt fünf Objekte aus dem Bestand der vasa sacra restaurieren zu lassen. Zum einen waren es ein Kelch und eine Patene, die noch aus dem Spätmittelalter stammen; zum anderen ein Ensemble aus einem Kelch, einer Patene und einer Oblatendose, das in die Barockzeit zu datieren ist.

Der spätgotische Kelch (1495) war in der Kuppa so schadhaft, dass kein Wein mehr eingefüllt werden konnte. Er ist aus Silber, vergoldet und mit Email-Stifter-Wappen und Lübecker Beschaumarken versehen. Am Fuß sind ein Kruzifix und emaillierte Wappenapplikationen zu sehen. Der Standring war wellig verformt. Auf der Standringunterseite ist eine interessante Stifterinschrift zu sehen: Bürgermeister Konrad Lange und seine Frau Gebeke stifteten den Kelch 1495 – vermutlich für eine Lübecker Kirche. Laut einer weiteren Inschrift kam der Kelch erst 1793 durch A. F. G. Schütz nach Pokrent, ein zweites Mal gestiftet. Die gleichzeitig dazu gestiftete Patene (1793) zeigt eine Stifterinschrift „G. F. S.“ und ein unbekanntes Meisterzeichen.

Kelch, Patene und Oblatendose aus der Barockzeit

Der spätbarocke Kelch (1711) mit Stifterwappen der Familie Fabrice auf der Außenwand der Kelchschale hat schlichte Formen. Die Feuervergoldung war abgeschliffen und kleine Verformungen und Dellen waren sichtbar. Die dazugehörige Patene (1711) war stark abgenutzt. Die aufgeführten Schäden konnten restauratorisch beseitigt, die vasa sacra konnten im Jahr 2015 wieder in Gebrauch genommen werden.

Die Kirchengemeinde Pokrent freut sich, diese wertvollen Gerätschaften wieder beim Heiligen Abendmahl einsetzen zu können – dank der finanziellen Unterstützung durch die Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg.


„Bei der Abendmahlsfeier im Gottesdienst am 1. Februar 2015 wurden die beiden Kelche, zwei Teller und eine Oblatendose wieder in Gebrauch genommen. So konnten sich die 50 Gottesdienstbesucher einreihen in die große Zahl derer, die in den vergangenen Jahrhunderten in Pokrent Brot und Wein beim Abendmahl aus diesen Gefäßen gereicht bekommen haben.“

Gemeindebrief, März 2015